Such dir selbst den Schluss! Es muß ein guter sein, muß, muß, muß!



Warum Bertholt Brecht sich für ein offenes Ende entschieden hat




Liebhabern der Literatur fällt es oft schwer ein offenes Ende hinzunehmen. Oftmals wollen Leser wissen wie eine Handlung endet, über die man sich viele Gedanken gemacht, und Zeit innestiert hat. So auch bei "Der gute Mensch von Sezuan". Bertholt Brecht verfasste das Ende seines Literarischen Meisterwerkes nicht wie gewohnt. Während dem Lesen dachte ich persönlich, dass die Geschichte einen klaren Schlussstrich hat, doch Brecht vermittelte sein Appell anders. Er verpackte seine Aussage in einem Monolog, direkt an das Publikum. Dem Leser ist bewusst, dass die Geschichte Sezuans keine wahre ist (welches im Endmonolog nochmals verdeutlicht werden soll), doch der Leser soll sich trotzdem Gedanken über das Ende machen. Auch wenn es auf keiner wahren Begebenheit basiert, soll klar sein, dass die im Buch erwähnten Konflikte keine Spielchen sind.

Wir als Leser sollen das Ende nicht einfach hinnehmen, sondern uns Gedanken über das Ende machen.

Der Verfremdungeffekt im direkten Monolog zum Publikum unterstützt den Aufruf danach, über das handeln Shen Te's, der Götter und allen Anderen zu urteilen.




Mein Lösungsversuch




Persönlich finde ich, dass jeder aus dem Ende des Buches etwas anderes Interpretiert. Es gibt keine Lösung bei diesem Dilemma, nur ein Appell an jeden einzelnen.

Wir Menschen sind Teilweise Egoistisch Wir wollen das beste für uns und dies kann gut für uns sein, aber auch und er Leben erschweren. Brecht war dazu in der Lage uns mit Leichtigkeit zu vermitteln, dass man die Mitte finden muss. Wir dürfen nicht so selbstlos wie Shen Te, Aber auch nicht so egoistisch wie Shui Ta sein. Wir müssen verstehen dass man es nicht jedem Recht machen kann. Du kannst tun und tun was du willst, im Endeffekt wird es mintestens eine Person geben die man nicht zufriedenstellen kann. Selbstverständlich darf die Waage auf keiner Seite zu schwer sein. Mit Egoismus und Böswilligkeit macht man es vielleicht sich selbst einfach und wir können von der Angst anderer Leben, doch die ist keine Lösung.

Wir müssen, und damit meine ich alle 7 496 688 296 von uns, versuchen unser bestes zu geben. Der einzige Grund wieso Grenzenlose Gutmütigkeit keine Lösung ist, ist die Böswilligkeit anderer. In einer fiktiven Welt, in der Egoismus ein Fremdwort wäre, wäre Shen Te's Lebenseinstellung der Norm, Doch auf unserer Erde wimmelt es von Shui Tas, weswegen ein Leben als Shen, Selbstmord gleicht.

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